Considerations of Efficiency and Distributive Justice in Multidimensional Poverty Measurement

Ab den 1980er Jahren entwickelte Amartya Sen eine neue Wohlfahrtstheorie: den Capability Approach (Sen, 1979; 1985; 1992; 1999; 2009). Dabei ersetzen Capabilities und Functionings, d.h. das, was Personen tatsächlich in der Lage sind zu tun und zu sein, den traditionellen Einkommensansatz. Armut ist im Capability Approach das Unvermögen, ein bestimmtes Minimum an zentralen Capabilities zu erreichen, die benötigt werden, um das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Der Capability Approach hat so viele interessante Eigenschaften, besonders in Bezug auf die Armutsmessung, dass er zunehmend Einfluss in der Wohlfahrtsökonomie gewinnt. Diese Entwicklung wird durch empirische Untersuchungen gefördert, die zeigen, dass dieser multidimensionale Ansatz zur Armutsmessung deutlich andere Ergebnisse generiert als der traditionelle Einkommensansatz (vgl. Klasen, 2000, Alkire und Santos, 2010, Figari, 2012). Der derzeitige multidimensionale Ansatz hat jedoch eine methodische Schwäche: Ungleichheit zwischen Armutsdimensionen wird entweder als Korrelationssensitivität definiert – womit Effizienz aber nicht Verteilungsgerechtigkeit berücksichtigt wird – oder als die Verteilung multipler Mangelerscheinungen in einer Gesellschaft – womit Verteilungsgerechtigkeit aber nicht Effizienz berücksichtigt wird. Die ersten beiden Kapitel dieser Dissertation widmen sich der Behebung dieser methodischen Schwäche. Dazu wird Ungleichheit zwischen Dimensionen zunächst als „korrelationssensitive Verteilung multipler Mangelerscheinungen in einer Gesellschaft“ definiert. Die ersten beiden Kapitel operationalisieren diese erweiterte Definition für den Fall ordinaler und kardinaler Armutsindices. Im Einzelnen wird ein neues Axiom für den ordinalen sowie den kardinalen Fall eingeführt, das das Ausmaß, mit dem ein Ungleichheitsfördernder Tausch Armut sinken (oder steigen) lässt, von der Beziehung zwischen den Armutsdimensionen abhängig macht. Diese Neuerung wird benutzt um eine neue Klasse ordinaler bzw. kardinaler Armutsindices herzuleiten. Diese zwei Klassen sind die ersten additiven Armutsindices die in der Lage sind, sowohl Ungleichheit als auch Korrelationssensitivität zu erfassen. Das dritte Kapitel nutzt das deutsche sozio-ökonomische Panel um zwei ordinale Armutsindices für Deutschland vorzuschlagen, die auf der zuvor entwickelten Methode basieren: den „Deutschen Korrelationssensitiven Armutsindex“ und den „Subjektiven Korrelationssensitiven Armutsindex“. Die beiden Indices werden mit dem offiziellen deutschen Armutsmaß, der Armutsgefährdungsquote, über Dimensionen, Regionen und über die Zeit hinweg verglichen. Die Resultate zeigen vor allem eines: die signifikanten Unterschiede in der Beurteilung von Armut und Armutstrends die durch die verschiedenen Indices versursacht werden und den hohen Mehrwert den die Operationalisierung des Capability Approachs darstellt

Considerations of Efficiency and Distributive Justice in Multidimensional Poverty Measurement

Ab den 1980er Jahren entwickelte Amartya Sen eine neue Wohlfahrtstheorie: den Capability Approach (Sen, 1979; 1985; 1992; 1999; 2009). Dabei ersetzen Capabilities und Functionings, d.h. das, was Personen tatsächlich in der Lage sind zu tun und zu sein, den traditionellen Einkommensansatz. Armut ist im Capability Approach das Unvermögen, ein bestimmtes Minimum an zentralen Capabilities zu erreichen, die benötigt werden, um das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Der Capability Approach hat so viele interessante Eigenschaften, besonders in Bezug auf die Armutsmessung, dass er zunehmend Einfluss in der Wohlfahrtsökonomie gewinnt. Diese Entwicklung wird durch empirische Untersuchungen gefördert, die zeigen, dass dieser multidimensionale Ansatz zur Armutsmessung deutlich andere Ergebnisse generiert als der traditionelle Einkommensansatz (vgl. Klasen, 2000, Alkire und Santos, 2010, Figari, 2012). Der derzeitige multidimensionale Ansatz hat jedoch eine methodische Schwäche: Ungleichheit zwischen Armutsdimensionen wird entweder als Korrelationssensitivität definiert – womit Effizienz aber nicht Verteilungsgerechtigkeit berücksichtigt wird – oder als die Verteilung multipler Mangelerscheinungen in einer Gesellschaft – womit Verteilungsgerechtigkeit aber nicht Effizienz berücksichtigt wird. Die ersten beiden Kapitel dieser Dissertation widmen sich der Behebung dieser methodischen Schwäche. Dazu wird Ungleichheit zwischen Dimensionen zunächst als „korrelationssensitive Verteilung multipler Mangelerscheinungen in einer Gesellschaft“ definiert. Die ersten beiden Kapitel operationalisieren diese erweiterte Definition für den Fall ordinaler und kardinaler Armutsindices. Im Einzelnen wird ein neues Axiom für den ordinalen sowie den kardinalen Fall eingeführt, das das Ausmaß, mit dem ein Ungleichheitsfördernder Tausch Armut sinken (oder steigen) lässt, von der Beziehung zwischen den Armutsdimensionen abhängig macht. Diese Neuerung wird benutzt um eine neue Klasse ordinaler bzw. kardinaler Armutsindices herzuleiten. Diese zwei Klassen sind die ersten additiven Armutsindices die in der Lage sind, sowohl Ungleichheit als auch Korrelationssensitivität zu erfassen. Das dritte Kapitel nutzt das deutsche sozio-ökonomische Panel um zwei ordinale Armutsindices für Deutschland vorzuschlagen, die auf der zuvor entwickelten Methode basieren: den „Deutschen Korrelationssensitiven Armutsindex“ und den „Subjektiven Korrelationssensitiven Armutsindex“. Die beiden Indices werden mit dem offiziellen deutschen Armutsmaß, der Armutsgefährdungsquote, über Dimensionen, Regionen und über die Zeit hinweg verglichen. Die Resultate zeigen vor allem eines: die signifikanten Unterschiede in der Beurteilung von Armut und Armutstrends die durch die verschiedenen Indices versursacht werden und den hohen Mehrwert den die Operationalisierung des Capability Approachs darstellt

Economic Performance of Organic Farms in Europe

Economic aspects are increasingly determining the acceptance and further expansion of organic farming in Europe. Drawing on data and studies from the 15 EU member states and three non-EU countries (Norway, Switzerland and Czech Republic), this book provides a comprehensive overview of the economic performance of organic farms in Europe. The analysis of yields, costs, prices and support payments offers an insight into the profits of organic farms of various types and in different countries. Specific attention is paid to the impact of the 1992 CAP reform on the profitability of organic farming. This book is aimed at policy makers, the private sector, researchers and students in the field of organic farming

Insurance company financial management by optimising premium level: the case of Poland

The article, which falls within the terms of reference of insurance risk analysis, presents research on the death risk regional differentiation and its influence on the level of insurance and social security premiums. The article is divided into four parts. The first one describes probability of death as a measure of calculated death risk and presents synthetic results of death probability estimates for individual Polish voivodships. In the second part net life insurance premiums calculated separately for individual voivodships and premiums calculated with the average death risk factor for the entire territory of Poland are compared. Part three discusses the effect of the regional premium and death risk differentiation method on financial management of insurance companies indicating the value of the insurance fund established. The said fund has been calculated on the basis of the method presented and without the application of the regional premium differentiation method. In conclusion, recommendations are made concerning the possible application of the regional premium differentiation by insurance companies

Missing growth measurement in Germany

Using detailed establishment-level micro data, this paper analyzes for the German case the hypothesis by Aghion, Bergeaud, Boppart, Klenow, and Li (2019), stating that officially published figures for real output growth would be systematically understated. The effect rests on overstated inflation estimates due to imputed prices for disappearing goods and services varieties, where measurable plant entry and exit dynamics play a crucial rule. Our main results regarding understated real output growth lie in the range of 0:39 to 0:54 average annual percentage points for 1998-2016, which is quite closely in line with existing findings for France, the USA, and Japan (in different periods). We also find that services sectors appear most affected, and that the effect in East Germany is somewhat larger. We investigate different market share proxies, provide additional robustness analysis and also discuss limitations of the approach

Does school duration affect student performance? Findings from Canton-based variation in Swiss educational length

We investigate Swiss canton-based regulations determining the number of school years required to graduate from academic track secondary school. We find that this variation (12, 12.5 or 13 years) does not affect human capital levels (TIMSS math and science performance). This suggests that one could decrease school length from 13 to 12 years without decreasing student performance levels. A younger school leaving age could extend the working life, soften the burden of population ageing, increase life-time income and narrow the gap between desired and actual fertility

WHY THE TURKS HAVE IT BETTER IN GERMANY: A COMPARATIVE, HISTORICAL ANALYSIS OF POLICY TRAJECTORIES IN US BILINGUAL EDUCATION AND GERMAN ISLAMIC RELIGIOUS INSTRUCTION FROM 1965-2010

This study offers a test case for Zolberg and Woon's (1999) "Why Islam is like Spanish," treating Islamic religious instruction in Germany and US bilingual education as comparable issue areas in political incorporation in their respective nations. Since the 1980s, policy trends in US bilingual education (at the national and state level) indicate policy rollback. This is despite a long period of political incorporation for the main beneficiary of these policies, immigrants of Mexican descent. By contrast, policy trends in Islamic religious instruction in Germany indicate modest expansionary trends despite comparatively less political incorporation of and a shorter immigration history for its main beneficiaries, immigrants of Turkish descent. This belies the literature in political science that argues that entrenched groups are well positioned to secure/defend favorable policy outcomes in issue areas of interest. Through a comparative study of national and sub-national variation in policy trajectories in Germany and the US, this study will argue that Turkish interests have been better positioned in Germany to attain their policy interests in religious instruction, situated in a setting characterized by corporatist interest intermediation and historic elite support for religious instruction as a means of integration. This contrasts with their Mexican counterparts in the US, whose prospects (historically) of attaining their desired outcomes in bilingual education policy have been less favorable. Mexican interests operate within the laissez faire, competitive, political marketplace of American pluralism where bilingual education has been a historically polarizing issue among elites. Through close rendering of primary and secondary sources, this study will build and compare national and subnational policy narratives in the issues areas of focus spanning from 1965 through 2010

Improving the social protection needs of asylum seekers and refugees: learning from the experiences of displaced Sudanese in the Netherlands

Asylum seekers often spend months, if not years, in the asylum seeking process with limited access to work. This affects them on multiple levels. Allowing them to work from the beginning of the asylum process in the host country would benefit the asylum seekers, their families and the host state. Establishing fast-track programmes that allow refugees to undergo a qualifications validation process of their academic certificates would significantly reduce the time it takes for them to be incorporated in the labour market. Unpaid internships and the unclear rewards of volunteer jobs during the asylum process and even after obtaining refugee status lead many people to remain idle or engage in the informal market. To avoid these situations, European governments should find ways to incentivise internships and volunteer work for asylum seekers and refugees. A way to do this would be, for example, to reward this type of work by allowing them to spend more time back home without having their social security rights penalised